Tierheim Jaroslaw

Die Tierschützer von Jaroslawl

 

Jaroslawl, das im September 2010 sein 1000-jähriges Bestehen feierte, gehört zu den ältesten Städten Zentralrußlands. Es liegt 280 Km nordöstlich von Moskau entfernt am Ufer der Wolga und hat ca. 609.000 Einwohner. Deutsche Partnerstädte sind seit 1988 Kassel und seit 1994 Hanau.

 

 

 

Wie in vielen Ländern Europas werden auch in Russland Tiere immer noch wie Sachen behandelt. Der Großteil der Einwohner von Jaroslawl interessiert sich nicht dafür, dass Tiere eine Seele besitzen und Schmerzen genauso wie wir Menschen empfinden, wenn sie misshandelt, gequält oder getötet werden. Tierschutz ist immer noch ein Fremdwort in dieser Stadt bzw. im ganzen Land.
 

 

 

 

 

Etwa 120 private Tierschützer arbeiten bereits längerfristig daran, das Blatt in Jaroslawl zu wenden. Diese Menschen haben sich in einer Gemeinschaftsorganisation über soziale Internetplattformen vernetzt und zusammengetan, weil sie wissen, dass man gemeinsam in einer großen Gruppe viel mehr erreichen und effizienter zusammenarbeiten kann.

 

 

 

Die örtlichen Tierschützer haben die Stadtverwaltung von Jaroslawl schon seit Längerem darum gebeten, Kastrationen und Impfungen von Straßenhunden finanziell zu unterstützen, um ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden und damit das Tierelend auf den Straßen einzudämmen. Doch leider liegt der Großteil der Kosten weiterhin auf den Schultern von Tierschützern bzw. Privatpersonen, die sich in Eigeninitiative darum kümmern müssen.

 

 

Warum ist das so?

Die genaue Zahl ist nicht konstant bzw. nicht erfassbar. Es wird aber geschätzt, dass zwischen 5.000 und 7.000 heimatlose Hunde und Katzen versuchen, auf den Straßen von Jaroslawl zu überleben.

 

Nach einem neu erlassenen Gesetz wurde in Jaroslawl ein städtischer „Einfangdienst“ ins Leben gerufen, der streunende Hunde einfängt, kastriert und an Ort und Stelle wieder aussetzt. Eigentlich DIE erhoffte und erwünschte Tierschutzmaßnahme, die aber leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist. Es ist – wie immer – eine Kostenfrage, wie die Stadt mit den Zahlen an freilebenden, verwilderten oder ausgesetzten Tieren umgeht bzw. was sie dazu beitragen kann. Fakt ist: Es reicht vorne und hinten nicht.

 

Zusätzlich geht es den privaten Tierschützern aber auch um die Hunde, die krank sind oder verletzt wurden, z.B. von Autos angefahren oder von Tierquälern misshandelt wurden. Die Giftköder von Jägern verschluckt haben und um ihr Überleben kämpfen. Es ist auch keine Seltenheit, dass Hundewelpen und Kätzchen gleich nach der Geburt von ihrer Mutter weggenommen und einfach wie lebender Abfall in der Mülltonne entsorgt werden.

 

Die Tierschützer versuchen, diese Tiere zu retten, aufzunehmen, möglichst gesund zu pflegen und zu resozialisieren, um letztendlich eine Familie für sie zu finden. Es sind 120 hochmotivierte Menschen, die sich dafür einsetzen, heimatlose, unglückliche und hungrige Tiere zu retten.

 

SOS-Dogs e.V. möchte finanziell helfen, damit diese privaten Tierschützer eine Grundlage besitzen, weiter helfen zu können und nicht irgendwann aufgeben müssen. SOS-Dogs e.V. möchte auch erreichen, dass es noch mehr Helfer werden, die bereit sind, ehrenamtlich einzuspringen, um das Tierelend einzudämmen.

 

NAIDA steht stellvertretend dafür, was viele Hunde – nicht nur in Jaroslawl -, erleiden müssen. Sie ist ein Beispiel von vielen misshandelten Hunden.

Naida hat auf einem Fabrikgelände gelebt. Sie ist dort als Welpe eines Tages aufgetaucht. Von den Fabrikmitarbeitern wurde sie akzeptiert und auch gefüttert. Aus diesem Grund blieb sie dort und alle mochten die standorttreue Hündin sehr. Sie sah das Gelände praktisch als ihr Zuhause an.

Als ein fremder Besucher das Firmengelände betrat, der Hunden gegenüber nicht freundlich gesinnt ist (Naida spürte das), hat sie ihn angebellt. Das hat dem Fremden nicht gefallen. Er schnappte sich Naida und verprügelte sie. Er hielt sie im Nacken fest umklammert und traktierte sie mit seinem Stock und durch Fußtritte. Der Mann war im Wahn, endlich mal einen „unnützen Straßenköter“ töten zu können. Er hörte natürlich auch nicht auf, als Naida bereits vor Schmerzen heulte. Das machte aber wiederum einige Fabrikmitarbeiter aufmerksam. Sie stürmten nach draußen, hielten den Mann fest und zerrten ihn von ihrer Naida weg. Ein schreckliches Handgemenge, das Naida aber letztendlich das Leben rettete.

 

 

Naida ist von (den oben erwähnten) Tierschützern aufgenommen und sofort in die Tierklinik gebracht worden. Leider konnte nur ein Auge gerettet werden, aber glücklicherweise sind, durch die schweren Kopfverletzungen, die ihr zugefügt wurden, keine Behinderungen zurückgeblieben.

 

Naida ist nun auf einer Pflegestelle untergebracht worden und lernt dort hoffentlich mit der Zeit, dass sie Menschen trotzdem vertrauen kann.

 

 

Aussagen und Anzeigen bei der Polizei haben leider nichts ergeben, was die Tierschutzsituation in Jaroslawl verändern könnte.

 

Der brutale Tierquäler bedrohte die Zeugen aus der Fabrik und alle unterschrieben, dass er sein Leben gegen einen Hund verteidigen musste, der ihn angegriffen hat. Es gibt noch unzählige solcher grausamen Geschichten.

 

 

Das ganze Problem der Straßenhunde wäre behoben, wenn Menschen die Bedeutung und Notwendigkeit einer humanen Regulierung – durch Kastration – verstehen und unterstützen würden.

 

 

 

Durch die Hilfeposts in den sozialen Netzwerken oder durch direkte Anrufe von Bürgern machen sich die Tierschützer auf den Weg, Tiere in Not zu retten.

 

Alle 120 Personen sind miteinander in den Gruppen Tvori Dobro, Zveropolice und ZooChance vernetzt (siehe unten).

Life wurde gerettet, nachdem er

überfahren wurde

Wenn aktuell freie Plätze verfügbar sind, wird ein Hund nach einer Rettungsaktion in das Tierheim Vita zu Irina Novikova gebracht. In diesem Tierheim halten sich durchschnittlich 250 Hunde auf.

 

Wenn die Unterbringung im Tierheim Vita nicht möglich ist, werden die Tiere bei Pflegestellen untergebracht, sofern es freie Stellen gibt. Dort werden sie medizinisch versorgt, aufgepäppelt und resozialisiert.

 

 

 

Maschas Nase konnte durch

eine OP gerettet werden.

 

Gleich nach der Aufnahme eines Tieres wird parallel über die russische

Internetplattform VK (= VK bedeutet „in Kontakt“) Kontakt zur Dachorganisation Tvori Dobro von Frau Galina Lipaj aufgenommen, die daraufhin eine Sammelaktion ins Leben ruft. Frau Lipaj führt alle Ausgaben und Rechnungen chronologisch auf. Ankommende Sachspenden werden registriert und bei eingehenden Geldspenden wird der genaue Betrag erfasst. Wenn die aufgelisteten Rechnungen durch Geldspenden beglichen werden konnten, wird die Sammelaktion geschlossen. Durch diese Maßnahme entsteht Transparenz. Jeder kann durch diese Verfahrensweise nachvollziehen, dass seine Spende ankam und wofür sie verwendet wurde.

 

 

Die Dachorganisation der privaten Tierschützer ist die Gruppe Tvori Dobro.

 

Frau Galina Lipaj ist Auditor und Kassenwartin.

 

 

Tierschützer Gruppe Tvori Dobro:

Galina Lipaj

https://m.vk.com/tvorydobro_zoo

 

Tierschützer Gruppe Zveropolice:

Vita Barutakis

https://m.facebook.com/pg/ZVEROpoliceyar/about/

 

 

 

 

 

Tierschützer Gruppe ZooChance:

Natalia Krutova

https://m.vk.com/zooshans_yar

 

Tierheim Vita:

Irina Novikova

https://m.facebook.com/priyutvita/?locale2=ru_RU