Olga und Elena sind russische Tierschützerinnen, die weder einen Tierschutzverein gegründet haben noch einem angehören. Sie haben jedoch beide den großen Wunsch, den Hunden auf der Straße dauerhaft zu helfen und möglichst viele von ihnen zu retten. Das machen die beiden nun schon seit mehreren Jahren und ihre Arbeit sieht folgendermaßen aus:
Sie fangen herrenlose Hunde auf der Straße ein und zwar in erster Linie die Hunde, die krank, verletzt, trächtig, alt oder am Erfrieren sind (die russischen Winter sind sehr hart). Also diejenigen, die am dringendsten Hilfe benötigen.
Da Olga und Elena finanziell nicht in der Lage sind, ein Tierheim zu unterhalten, kommen die neu aufgenommenen Hunde zunächst – je nach ihrem Zustand -, in die Tierklinik, zu Pflegestellen (die in Russland leider monatlich bezahlt werden müssen, weil sie nicht ehrenamtlich arbeiten), oftmals aber auch zu Olga oder Elena selbst nach Hause. Die Hunde werden tierärztlich untersucht, durchgecheckt und – wenn notwendig – behandelt. Erst wenn die Hunde gesund gepflegt, geimpft, entwurmt und kastriert sind, fangen die Tierschützer mit ihrer Vermittlung an.
Elena und Olga leben in unterschiedlichen Städten. Elena wohnt in Moskau und Olga in Orsk. Beide Städte sind 1.900 Km voneinander entfernt. Früher haben sie die Hunde unabhängig voneinander in der eigenen Stadt gerettet, bis die beiden sich durch das Internet kennenlernten, zusammenschlossen und seitdem als Team arbeiten.
Elena sah auf Olgas Internetseite einen Welpen, bei dem die Vorderpfote schwer verletzt war. Die Pfote hing einfach durch. Der kleine Welpe konnte sie nicht belasten und humpelte gehandicapt herum. Elena schlug Olga daraufhin vor, diesen Welpen doch zu ihr nach Moskau zu schicken. Olga war sehr dankbar für diesen Vorschlag, da in so einer Kleinstadt wie Orsk noch nicht einmal ein gesunder Hund eine richtige Chance hat, vernünftig vermittelt zu werden – geschweige denn ein Hund, der nur drei gesunde Pfötchen hat.
So fing ihre gemeinsame Arbeit im Tierschutz an. Die Hunde, die Olga in Orsk von der Straße holt, werden von ihr nach Moskau zu Elena geschickt. Die Hunde fahren dabei mit dem Zug eine Strecke von 1.900 Km und werden in Moskau von Elena in Empfang genommen. Dort geht es dann – wie oben schon beschrieben – für die Hunde weiter.
Wenn nun eine Adoptionsanfrage aus Deutschland eintrifft und die Vorkontrolle positiv verläuft, wird nach dem Abschließen des Schutzvertrages der Transport organisiert. Die Hunde reisen von Moskau nach Deutschland als Sammeltransport mit dem Auto. Die Fahrt kann man erst relativ kurzfristig organisieren, denn je nachdem, welche und wie viele Hunde mitkommen, wird dementsprechend die Route durch Deutschland geplant.
Ausschlaggebend ist der Wohnort der Adoptanten. Olga und Elena versuchen es immer so zu organisieren, dass die Hunde so nah wie möglich am neuen Zuhause eintreffen. Die Transportmodalitäten werden vorab mit den Adoptanten abgeklärt. In Ausnahmefällen und nach Absprache könnte ein Hund auch mit dem Flugzeug kommen. Allerdings ist der Transport mit dem Auto die übliche Vorgehensweise.
Nach heutigem Stand sind es bereits über 100 Hunde, die aus Orsk „rausgeholt“ und nach Moskau gebracht wurden. In Moskau selbst sind es ebenfalls ca. 100 Hunde, die es mit Hilfe von Elena von der Straße in ein liebevolles Zuhause geschafft haben. Einige dieser Hunde wurden nach Amerika, Israel, Italien und Deutschland vermittelt. Viele der Hunde haben aber auch in Russland ihre Familie gefunden.
Die Kosten, die bei der Vermittlungsarbeit anfallen und der Hundetransport werden hauptsächlich durch Spenden, aber auch teilweise mit den privaten Mitteln der beiden Tierschützerinnen gestemmt. Wenn ein neuer Hund dazu kommt, machen die beiden einen Aufruf auf Ihren Internetseiten und bitten um Spenden. Jede Spende wird von ihnen auf ihrer Homepage angezeigt, sowie auch alle anderen Ausgaben, die mit den Hunden zusammenhängen, z.B. Impfungen, etc. Wenn die Spenden nicht ausreichen, greifen Olga oder Elena im Notfall auf ihre privaten Mittel zurück. Deshalb sind sie auf regelmäßige Spenden angewiesen.
Wenn auch Sie die Arbeit von unseren russischen Tierschützerinnen und ihrer Hunde unterstützen möchten, können Sie das auf verschiedene Art und Weise über unseren Verein – mit einem entsprechenden Vermerk – tun.
Olga und Elena pflegen eine Facebook-Gruppe, in der sie über ihre Hunde schreiben: https://www.facebook.com/podarisobakezhizn/