WICHTIG – Information zur Adoption

Liebe Interessenten,

vielen Dank, dass Sie die Homepage von SOS-Dogs e.V. besuchen.

Wenn Sie auf unseren Seiten einen Hund entdeckt haben, der Ihr Interesse geweckt hat, dann lesen Sie die folgenden Zeilen bitte sorgfältig durch, bevor Sie eine Anfrage an SOS-Dogs e.V. senden.

Viele der dargestellten Hunde kennen keinen Haushalt, weil sie noch nie ein Haus betreten haben. Es ist möglich, dass ein Hund im neuen Zuhause deswegen Ängste entwickelt, die vorher keiner erahnen konnte und die aus diesem Grund auch nicht im „Steckbrief“ stehen. Die Tier- bzw. Charakterbeschreibung wird von unseren ausländischen Partnern nach bestem Wissen und Gewissen gefertigt. Unklarheiten werden von der deutschen Seite hinterfragt und in gewissen Abständen erfolgen Updates, um Veränderungen für Sie festzuhalten.

Nach einer Adoption müssen jedoch unvorhersehbare Eventualitäten (oder Phobien) einkalkuliert werden. Unter Umständen kann Ihr neuer Vierbeiner nicht auf Laminat laufen, weil der Boden für ihn zu glatt ist. Möglicherweise hat er längerfristig Bedenken, Türen zu durchschreiten oder muss erst lernen, Treppen zu steigen. Furcht vor Haushaltsgeräten, wie ein Staubsauger, Besen oder Wischmopp sind keine Seltenheit. Kaum ein Vierbeiner ist bisher an einer Leine gelaufen. Fast alle reagieren mit Unsicherheiten, wenn sie einem anderen Hund begegnen, z.B. Fell sträuben, bellen, Zähne zeigen oder angreifen, schüchterne Hunde versuchen zu flüchten oder sich zu verstecken, weil sie nicht ausweichen können, wie sie wollen. Je nachdem, welche Erfahrungen in der Vergangenheit erduldet werden mussten, kann auch ein Unwohlsein bei der Begegnung mit Männern neu aufleben.

Es ist durchaus keine Seltenheit, dass ein Hund nicht stubenrein ist. Das Alter des Hundes oder die Tatsache, dass er bei einer Pflegestelle gelebt hat, ist kein Garant dafür, dass nicht das ein oder andere Malheur im neuen Zuhause geschieht oder die Stubenreinheit sogar erst antrainiert werden muss.

Im Tierheim gibt es Hunde, die krank sind, weil sie durch Zecken und/oder der Sandmücke mit Mittelmeerkrankheiten infiziert wurden (ausführliche Infos erhalten Sie unter folgendem Link https://sos-dogs.de/adoption/#mmk. Vor der Ausreise aus Spanien wird jeder Hund (außer Welpen) über eine Blutabnahme auf die Krankheiten Leishmaniose und Ehrlichiose durchgecheckt. Bei Welpen ist es möglich, dass sie noch die Abwehrkräfte der Mutter in sich tragen und das Ergebnis dadurch verfälscht werden könnte. Daher wird ein Jahr nach der Adoption ein erneuter Bluttest bei einem Tierarzt empfohlen. Sie sollten wissen, dass es nicht auszuschließen ist, dass sich nun eine Infizierung mit einer der o.g. Krankheiten nachträglich aufzeigen könnte.

Durch den Klimawandel eingewanderte Zecken und die Leishmaniose übertragende Sandmücke (sie ist gebietsweise auch schon in Deutschland angesiedelt, hier Informationen: https://www.parasitenfrei.de/de/aktuelles/topthema/archiv/juli-august-2008/verbreitungskarte-von-sandmuecken-in-deutschland/), kann sich ebenfalls jeder unserer einheimischen Hunde – ob vom Züchter oder von einem Tierschutzverein – infizieren.

Bitte bedenken Sie, dass 75% der in der Vermittlung stehenden Hunde auf der Straße ausgesetzt wurden, aus schlechter Haltung stammen oder aus einer Perrera (Tötungsstation) freigekauft wurden. Darunter fallen auch Hunde, die körperlich verletzt sind, weil sie z.B. angefahren wurden; andere wiederum sind durch negative Erfahrungen mit Menschen seelisch angeschlagen und müssen diese traumatischen Erlebnisse erst einmal verarbeiten. Es gibt Welpen, die aus den o.g. Gründen zu früh von der Mutter getrennt wurden und deswegen Defizite in der Entwicklung aufweisen können.

Aber alle erwähnten Vierbeiner können sich zu Ihrem treuen Partner entwickeln, wenn ihnen die Möglichkeit gegeben wird, sich in ihrem eigenen Lerntempo weiterentwickeln zu können.  Fehler entstehen oft, wenn der neue Gefährte in den ersten Wochen nach der Ankunft mit Freizeitstress und Ansprüchen überfordert wird und er nicht genügend Zeit erhält, die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Das neue Zuhause bedeutet eine große Umstellung für den Ankömmling und diese ist nicht einfach zu bewerkstelligen, wenn samstags Ankunftstag ist und er bereits montags in die Hundeschule gehen soll.

I.d.R. sind unsere Hunde durch die offene Haltung im Freigehege des Tierheims gut sozialisiert. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ein Hund, der sich im ausländischen Partnertierheim mit der Rudelhaltung  anstandslos arrangiert hat, in Deutschland auf einer Hundewiese die Zähne fletschte, als ihm sich Artgenossen näherten.

Bitte haben Sie Geduld mit Ihrem neuen Gefährten und sehen Sie von solchen Maßnahmen ab, die Überforderung auslösen. Ein reizüberfluteter Hund steht unter Stress und das wird auch Sie stressen.

Bitte überlegen Sie im Voraus, dass wir bei einer Adoption auf Ihre 100%ige Bereitschaft setzen, dem Hund für immer ein Zuhause in Sicherheit und Geborgenheit zu geben und mit ihm durch dick & dünn gehen werden. Wenn Sie Zweifel hegen oder Ängste vor Krankheiten haben, dann sehen Sie bitte von einer Anfrage bei SOS-Dogs ab.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.